Das Pinyin

Pinyin ist die offizielle Umschrift des Hochchinesischen. Pinyin verwendet das lateinische Alphabet, wird aber nicht wie im Französischen ausgesprochen, daher ist es wichtig, die Aussprache gut zu beherrschen.

Die Töne im Pinyin

Im Hochchinesischen kann jede Silbe fünf verschiedene Tonhöhen (Töne) haben:

- 1. Ton: (Mama) ist der hohe Ton (55)
- 2. Ton: (Hanf) ist der steigende Ton (35)
- 3. Ton: (Pferd) ist der fallend-steigende Ton (214)
- 4. Ton: (beschimpfen) ist der fallende Ton (51)
- 5. Ton: ma (Fragepartikel) ist der neutrale Ton
 

Die Tonhöhen im Chinesischen
 

Die Töne im Pinyin werden über den Vokalen notiert. Der Ton wird auf dem Hauptvokal der Silbe geschrieben (im Chinesischen unterscheidet man Initiale, Mediale und Finale). Die Priorität lautet meistens: a, o, e, u, i. Beispiel: mǎi, huā, jiā, dōu, shuō, què, suì, xiě. Bei "u" und "i" wird der Ton immer auf den zweiten Buchstaben gesetzt: iū, uī.

Die Konsonanten im Pinyin

Die Konsonanten F, L, M, S und der Vokal Y werden wie im Deutschen ausgesprochen.

Im Deutschen gibt es stimmhafte Konsonanten (mit Vibration der Stimmbänder) wie B, D, G und ihre stimmlosen Entsprechungen wie P, T, K.

Im Chinesischen unterscheidet man zwischen stimmlosen und aspirierten Konsonanten (mit einem leichten Luftstoß bei der Aussprache). Das Problem: die stimmlosen Konsonanten im Chinesischen werden mit den Buchstaben unserer stimmhaften geschrieben – z. B. wird das Pinyin-B wie ein deutsches P ausgesprochen usw.

Hier ist eine Tabelle der stimmlosen und aspirierten Konsonanten im Pinyin:

StimmlosAspiriert
B (wie P im Deutschen)P
D (wie T im Deutschen)T
G (wie K im Deutschen)K
S (wie S im Deutschen)C (wie ein explodierendes "TS")
X (wie S mit dem Zungenrücken)Q (wie explodierendes "TS", aber mit dem Zungenrücken)
SH (wie "SCH" im Deutschen)CH (wie explodierendes "Tsch")

Das H im Pinyin wird wie das spanische "J" ausgesprochen.
Das W wird wie im Englischen ausgesprochen (ähnlich dem deutschen "OU" in "WA" = „houa“).
Achtung! Das R klingt wie ein französisches "J", aber mit zurückgerollter Zunge.

Im Chinesischen werden manche Konsonanten mit der Zungenspitze ausgesprochen, andere – die im Deutschen nicht existieren – mit dem Zungenrücken (wobei die Zungenspitze hinter den unteren Zähnen bleibt).

 Mit ZungenspitzeMit Zungenrücken
Wie deutsches SSX
Wie explodierendes "TS"CQ
Wie DZ im DeutschenZJ

Die Vokale im Pinyin

A wird wie im Deutschen ausgesprochen: ya, wa, la, ma,...

O klingt fast wie im Deutschen, aber mit einem ganz leichten "u" davor: MO = „MuO“, PO = „PuO“.

E wird sehr offen ausgesprochen, ähnlich wie das französische „œ“ in „œuf“ oder „neuf“: le, me, te, …
Vor Y, I oder U wird E wie „é“ ausgesprochen: xue, xie, ye, jie,...

I klingt wie ein geschlossenes „e“ (wie in „le“, „feu“) nach den sogenannten Zischlauten: S, SH, C, CH, Z, ZH und R. (SI = „se“, SHI = „sche“, RI = „sche“,...)
Nach anderen Konsonanten wird I wie das deutsche I ausgesprochen: mi, ni, li,...

U hat ebenfalls zwei Aussprachen. Nach Y, J, Q und X wird es wie das deutsche Ü ausgesprochen. Wenn es mit Umlaut (Ü) geschrieben wird, ist es immer wie Ü.
Nach anderen Konsonanten und ohne Umlaut klingt U wie deutsches „OU“: wu, mu, lu,...

Zusammengesetzte Vokale im Pinyin:

OU wird wie ein „o“ gesprochen, dem ein kleines „e“ folgt: OU = „Oe“. DOU = „Toe“, LOU = „Loe“,...

AN wird wie „ann“ im Deutschen ausgesprochen (auch nach U). IAN wird wie „ienn“ ausgesprochen.

EN klingt wie „ön“ oder wie in „schön“ im Deutschen.

IN wie das „in“ im Englischen.

UN klingt wie „OUN“, wobei ein kleines „e“ zwischen dem OU und dem N hörbar ist.

AI klingt wie „ei“ im Deutschen (wie in „nei“).

EI klingt wie „ey“ (wie in „hey“).

UI liegt zwischen deutschem „oué“ und „oui“. Man könnte es als „OUÉï“ notieren.

Vokal + NG wird wie im Englischen ausgesprochen. Das G am Ende wird nicht betont – es „verschwindet“ im Hals: ANG, ING, ENG, ONG.

Tonveränderungen im Pinyin

Die Tonhöhe einer Silbe kann sich je nach Umgebung ändern:

Wenn zwei dritte Töne aufeinander folgen, wird der erste zum zweiten Ton: nǐhǎo => níhǎo.
Diese Änderung gilt nur für die Aussprache und wird meist nicht schriftlich notiert.

Der dritte Ton endet tief (21), wenn eine weitere Silbe folgt. Nur wenn er alleine steht, wird er komplett (214) ausgesprochen.

Die Verneinung steht im vierten Ton, außer wenn sie vor einem vierten Ton steht – dann wird sie zum zweiten Ton: bú qù, bú dà,...

Die Zahl „eins“ steht isoliert im ersten Ton. Vor dem vierten Ton nimmt sie den zweiten Ton an: yí gè, yí xià. Vor anderen Tönen nimmt sie den vierten Ton an: yì tiān, yì qǐ, yì zhí.